Winterwandern im Allgäu
©

Allgäu GmbH, travelita.ch

Winter-Tourismus im Allgäu: 10 Punkte Papier

Der Klimawandel stellt nicht nur den Wintertourismus vor große Herausforderungen. Im Allgäu hat man eine Strategie entwickelt, um auch in Zukunft eine Destination mit zwei starken Saisonen zu bleiben. Die Strategie wird in unserem 10 Punkte Papier dargestellt.

    Warum das Allgäu den Schnee auch weiterhin als Alleinstellungsmerkmal nutzen möchte und welche Maßnahmen ergriffen werden, um den Wintertourismus nachhaltig zu gestalten, ist in einem 10-Punkte-Papier festgehalten. Erarbeitet wurde das Strategie-Papier gemeinsam mit verschiedeen Akteuren und Belangträgern aus Politik, öffentlichem Tourismus, privaten Leistungsträgern, der Bergbahnwirtschaft, sowie der Hotellerie und Beherbergungswirtschaft. Das 10 Punkte Papier drückt dabei die Haltung aller aus, denn allen Verantwortlichen ist bewusst, dass sie mit und von der Natur leben. 

    "Das Allgäu ist eines der wenigen Urlaubsgebiete weltweit, welches einen ausgewogenen Ganzjahrestourismus hat und mit dem Erlebnisgut Schnee punkten kann."

    Maria Rita Zinnecker, Landrätin und Vorsitzende des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch-Schwaben

    Warum das Allgäu auf Wintertourismus setzt
    Die Statistik der letzten 20 Jahre zeigt deutlich, dass die Übernachtungen und Ankünfte in den Winterhalbjahren überdurchschnittlich zugenommen haben. 36 Prozent aller Nächtigungen entfallen aufs Winterhalbjahr und 64 Prozent auf das Sommerhalbjahr. Die Wertschöpfung im Winterhalbjahr hingegen beträgt 50 Prozent, das sind 1,8 Milliarden Euro. Auch die Wintersportnachfrage ist stabil und auf einem hohen Niveau, bestätigt die nationale Grundlagen-Studie Wintersport der Deutschen Sporthochschule Köln: 27,7 Millionen Deutsche betreiben Wintersport. Dabei sind sie nicht nur auf den Pisten zu finden, viel öfters genießen sie die Landschaft und die klare Luft beim Winterwandern, gefolgt von Snowboardfahren, Schneeschuhwandern, Skitourengehen und Langlaufen. Ein gesunder Urlaub, Achtsamkeit und Wellness, Abstand vom Alltag finden, sind weitere Motive.

    Der Klimawandel ist Fakt und beeinflusst Winter– wie auch Sommerhalbjahr.

    Punkt 1

    Das unersetzbare Erlebnisgut Schnee ist zunehmend ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb Deutschlands. Sonne, Licht, Kälte und Naturerlebnis bleiben wichtige Sehnsuchtsmotive für die Gäste. Schneesport ist identitätsstiftend für die Einheimischen.

    Punkt 2

    Das Allgäu soll eine Destination mit zwei starken Saisonen bleiben. Nach Angaben der Welttourismusorganisation haben nur 6% aller Reisegebiete weltweit zwei Saisonen. ➝ Winterhalbjahr erzeugt ca. 50% der touristische Wertschöpfung im Allgäu

    Punkt 3

    Nachfragepotential ist groß: 27,7 Mio. Deutsche sind aktiv im Schnee. Allerdings wird diese Zahl perspektivisch sinken, sodass wir die Kinder zukünftig wieder verstärkt in den Schnee bringen müssen. (Q: Dt. Sporthochschule Köln, 2018)

    Punkt 4

    Der typische Wintergast im Allgäu fährt nicht nur Ski. Er interessiert sich für unterschiedliche Aktivitäten (Wandern, Langlauf, Eislaufen usw.) (Q: Bay. Zentrum für Tourismus) und möchte einfach auch mal nur entspannen und genießen.

    Punkt 5

    Die wechselhaften Winterhalbjahre erfordern eine hohe Flexibilität der Anbieter. (➝ Schneedeckenvariabilität). Laut einer aktuellen, von den Bergbahnen Oberstdorf Kleinwalsertal beauftragten Studie, sollen in Oberstdorf (900m) im Worst-Case Szenario bis zum Jahr 2050 die Anzahl der Natur-Schneetage von 118 auf 105 sinken. Für einen Alpin-Skibetrieb ist dies weiterhin ausreichend. (Q: Geosphere Austria Studie OK Bergbahnen)

    Punkt 6

    Um diese Unsicherheiten auszugleichen,bleibt technische Beschneiung ein wichtigerFaktor.Schneeerzeugung verbrauchtdabei kein Wasser, weil Oberflächenwasser gesammelt, ohne jegliche Zusätze verschneitund mit der Schneeschmelze wieder in den Wasserkreislauf zurückgegeben wird. 74%der Bergbahnen produzieren ihren Schnee dabei bereits klimaneutral mit Ökostrom z.B. aus alpiner Wasserkraft. Mit Bio-Kraftstoffen statt Diesel kann in der Pistenpräparierung nochmals 90% CO2 eingespart werden. (Q:VDS)

    Punkt 7

    Energiebedarf: Pro Skitag verbraucht eine Person vor Ort 18 kWh. 1/3 entfällt dabei auf die Beschneiung, ¼ auf die Pistenpräparation. Übrigens: 18 kWh entspricht einer Fahrt in einem Mittelklasse PKW von 26 km (VDS). Lt. BUND sind im alpinen Tourismus ca. 75 % der CO2 Emissionen auf die Anreise zurückzuführen. Insgesamt fallen nur rund 2 Prozent des CO2 -Fußabdrucks eines Urlaubers für die Aktivitäten im Skigebiet an.

    Punkt 8

    Das Allgäu bekennt sich weiterhin klar zu einer nachhaltigen Entwicklung, insbesondere zum Klimaschutz. Nicht umsonst war das Allgäu in den letzten 10 Jahren drei Mal Finalist im Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusdestinationen. Über 100 Kommunen und Unternehmen inkl. zahlreicher Hotels sind Teil des „Bündnisses Klimaneutrales Allgäu 2030“.

    Punkt 9

    Gemeinsam mit unseren Partnern in der Geschäftsfeldgruppe Winter arbeiten wir intensiv an Anpassungsstrategien (Produkt und Zielgruppen) mit dem Ziel, eine Ganzjahresdestination zu bleiben.

    Punkt 10
    Um diesen Inhalt sehen zu können, musst Du unseren Cookies zustimmen. Cookie-Einwilligung ändern
    • 10 Punkte Papier: Winter-Tourismus im Allgäu

      Ein Baum auf der verschneiten Wiese in der Sonne
      ©

      Allgäu GmbH, Erika Dürr

      Hier downloaden und ansehen

      • PDF
      • 566 KB
      PDF | 566 KBdownload

    Stefan Egenter

    Marketingleiter

    Erik Siemen

    Geschäftsfeld Rad, Geschäftsfeld Winter