Für die Umsetzung wurde ein zentrales Mobilitätsmanagement eingerichtet. Das Mobilitätsmanagement koordiniert, vernetzt und schiebt die entwickelten Maßnahmen im Sinne des Lebensraums Allgäu an, der Leben, Arbeiten und Urlauben miteinander verknüpft.
Das Konzept gilt es nun gemeinsam mit den vielen Partnern in der Region umzusetzen. Für die weitere Umsetzung dieser Maßnahmen auf lokaler und regionaler Ebene spielen das Commitment der Politik und der Entscheidungsträger sowie die zukünftigen Organisationsformen vor Ort entscheidende Rollen. Zur Umsetzung dieses Integrierten Mobilitätskonzeptes sind nun allgäuweit alle Akteurinnen und Akteure auf allen Ebenen mit ihren Beiträgen zur Zusammenarbeit aufgerufen.
Aktuelle Schwerpunkte
Austausch intensivieren
Kernthema ist nach wie vor der Aufbau bzw. die Optimierung von Netzwerkstrukturen mit Blick auf den Wissenstransfer, den gemeinsamen Austausch und die vor-Ort-Entwicklungen im gesamten Allgäu.
Besucherlenkung verbessern
Maßnahmen zur Besucherlenkung bzw. Parkraumprognose sollen sicherstellen, dass der Lebensraum im Allgäu, also die Wohn-, Arbeits- und Freizeitqualität, erhalten bleibt. Besonders fokussiert wird hier aktuell die Reduzierung, Verlagerung und Vernetzung des motorisierten Individualverkehrs (MIV). Im Rahmen des Förderprojekts „Prognose der Parkraumbelegung (ProPark)“ auf Parkplätzen im Testgebiet Oberstaufen werden zurzeit digitale Daten in Echtzeit gesammelt, um diese in die Datenplattform BayernCloud zu überführen. Ziel ist, mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) die Auslastung von Parkkapazitäten zu prognostizieren und so umweltsituatives Routing anhand von Alternativempfehlungen zu ermöglichen.
Mitfahrplattformen fördern
Mitfahrplattformen sind für eine nachhaltige Mobilität nicht wegzudenken. Ohne eigenes Auto zu sein, ist für viele Menschen im ländlichen Raum noch keine Option. Auch im Allgäu entwickeln sich neue Angebote. So ist die Plattform „fahrmob“ bereits im Unter- und Oberallgäu etabliert. Und seit Juni fördert der Landkreis Lindau die Plattform „pendla“, um v.a. Berufspendlern attraktive Alternativen anzubieten.
Freizeit- und Radwegenetz verschmelzen
Das Rad birgt Potential für die Mobilitätswende. Bayern, aber auch das Allgäu arbeiten aktuell daran, das Alltags- und das Freizeitradwegenetz in ein gesamtheitliches, gut ausgebautes und sicheres Netz zu überführen, die Beschilderung zu verbessern und auch Abstellanlagen verstärkt auszubauen. Der Prozess steht im Austausch mit dem bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.
Betriebliches Mobilitätsmanagement steigern
Unternehmen im ländlichen Raum sind oft unzureichend ohne Auto zu erreichen. Dies zu ändern, trägt zur nachhaltigen Mobilität bei, ist aber auch ein wichtiger Standortfaktor für Arbeitskräftebindung bzw. -gewinnung. ÖPNV-Anbindung, Radinfrastruktur und Mobilitätsplattformen stehen im Fokus. So betreiben aktuell Verwaltungen und Unternehmen, bspw. unterstützt durch die „eza!“, im gesamten Allgäu den Ausbau ihres betrieblichen Mobilitätsmanagements.