Agrar- und Ernährungswirtschaft
Als starker Wirtschaftsstandort ist das Allgäu geprägt von einer ausgewogenen Branchenstruktur. Als eine der Traditionsbranchen gilt die Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Als starker Wirtschaftsstandort ist das Allgäu geprägt von einer ausgewogenen Branchenstruktur. Als eine der Traditionsbranchen gilt die Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Eine der wichtigsten Allgäuer Wertschöpfungsketten ist die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Sie vereint die Produzenten, wie die Land- und Fischwirtschaft, die Jagd -, die Direktvermarkter, die weiterverarbeitenden Betriebe, den Nahrungsmittelhandel, die Gastronomie und die Logistik. Auch die vor- und nachgelagerten Betriebe aus dem Maschinenbau, dem Ernährungsgewerbe und der Kreislaufwirtschaft sind Teil dieser Wertschöpfungskette.
Allgäuer Produkte erleben eine hohe Bekanntheit. Sechs deutsche Käsesorten genießen einen besonderen EU-Schutz. Vier davon stammen aus dem Allgäu. Mit dem Siegel „geschützte Ursprungsbezeichnung“ wird dafür gesorgt, dass der Allgäuer Emmentaler, der Allgäuer Bergkäse, der Allgäuer Sennalpkäse und der Weißlacker nur im Allgäu produziert, weiterverarbeitet und zubereitet werden darf. Die bekannte Heumilch gilt als „geschützte traditionelle Spezialität“, während das Allgäuer Original Braunvieh und die Allgäu-Oberschwäbische Seele in die „Arche des Geschmacks“ des Slow Food Deutschland e.V. aufgenommen wurden. Dieses kulinarische Erbe spiegelt sich auch in den weiterverarbeitenden Betrieben wieder - so liegt beispielsweise die älteste durchgängig betriebene Sennerei Bayerns im Allgäu.
Zeitgleich bietet das Allgäu auch eine wachsende Vielfalt über Milch, Käse und Rindfleisch hinaus. Hier findet man z.B. den ersten „Forell-o-mat“ Bayerns, heimisches Superfood wie Hanf oder die Aronia-Beere und die erste Hüttenwirtin der Alpen mit vegetarischer Speisekarte.
Regionale Produkte direkt beim Erzeuger selbst zu beziehen ist ein Trend der auch in Zukunft weiter anhalten wird. Direktvermarktung bietet die Möglichkeit, bäuerliche Produkte aus dem Allgäu erlebbarer zu machen und schafft eine neue Nähe zum Verbraucher. Dabei ist die Allgäuer Direktvermarktung originell und kreativ: Neben zahlreichen Hofläden und Wochenmärkten wächst die Zahl der Lebensmittelautomaten mit Milchtankstelle und Co., der Hühnermobile und der crowd-butching-Angebote online.
Auch in der Gastronomie wird Regionalität immer wichtiger. Zahlreiche Allgäuer Beispiele zeigen das auf: So befindet sich die erste Bio-zertifizierte Hütte des Deutschen Alpenvereins in den Allgäuer Alpen. Ebenfalls lässt sich – neben den etablierten Sterne-Gastronomien – auch der grüne Michelin-Stern, der Aspekte der Regionalität und Nachhaltigkeit in den Fokus stellt, im Allgäu finden.
In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche regionale Initiativen im Allgäu etabliert, die regionale Produkte in den Fokus nehmen. Die Vernetzung und Information stehen dabei im Vordergrund. Die Verknüpfung von Landwirtschaft und Gastronomie, die Erhöhung der Anzahl biologisch produzierender Betriebe oder die Sensibilisierung zu regionalen Produkten in Gastronomie und Großküchen sind hier unter anderem die erklärten Ziele.
Markus Fischer von der “mobilen saftmoschte” blickt zurück auf fast zwei Jahrzehnte Allgäu-Tour mit der selbst gebauten Moschte auf Rädern. Wir erfahren mehr über die Saft-Pioniere aus dem Westallgäu, deren Leidenschaft für guten Moscht und ihre Zukunftspläne.