Sommerfrischlerin trifft Sommerfrischler – wenn Wanderer auf Kuh trifft

07.08.2017
©

Tannheimer Bergbahnen

Gäste des Tannheimer Tals schätzen die zahlreichen Freizeitangebote, die traumhafte Landschaft sowie die Authentizität des Tiroler Hochtals. Doch bei allem Spaß und Genuss gibt es auch am Berg Regeln, an die man sich halten sollte. Denn die Bergwelt ist nicht nur das Terrain der Wanderer, Bergsteiger und anderer Sportler, sondern in den Sommermonaten vor allem auch die Heimat der Kühe. Damit das Aufeinandertreffen von Mensch und Tier friedlich verläuft, haben die Tannheimer Bergbahnen die Wanderausstellung „Kuhfrisur“ ins Leben gerufen. Auf zwei Parcours auf dem Neunerköpfle und Wannenjoch sollen 18 Schilder mit verschiedenen Kuh-Portraits und kurzen Infotexten den Urlaubern spielerisch das richtige Verhalten gegenüber Kühen vermitteln.

Strahlend blauer Himmel, saftig-grüne Wiesen und Kühe, die entspannt vor sich hin grasen – während des Sommers ein typischer Anblick in der Tiroler Bergwelt. Von Juni bis September leben die Kühe auch im Tannheimer Tal auf den Almen und genießen beste Bedingungen in der Natur. Für die Tiere die wohl schönste Art der Haltung, denn sie fressen nur frisches Gras sowie beste Kräuter und bewegen sich viel, was sich wiederum positiv auf die Qualität von Milch und Fleisch auswirkt. Einziges Problem: Vor allem in den Sommermonaten zieht es auch viele Urlauber auf den Berg. Dann heißt es „Sommerfrischlerin trifft Sommerfrischler“, wenn Wanderer und Kühe die Sommerfrische auf den Almen genießen wollen. Doch diese Begegnungen zwischen Mensch und Tier können bei falschen Verhalten durchaus gefährlich werden – vor allem für Wanderer mit Hund. Um derartigen Situationen vorzubeugen und dem „Städter“ das „Rindvieh“ näherzubringen, gibt es die Wanderausstellung „Kuhfrisur“. „Wir wollen keine Verbote, aber Gebote. Also müssen wir den Gästen bewusst machen, wo sie sich bewegen. Dass die Kühe Lebewesen sind, die zu uns gehören, dies aber gleichzeitig alles andere als ein Streichelzoo ist. Achtsamkeit und Respekt sind hier gefordert“, erklärt Wolfgang Moosbrugger, Geschäftsführer der Tannheimer Bergbahnen.

Von wegen blöde Kuh

Blöde Kuh? Weit gefehlt. Kühe sind Herdentiere und damit darauf angewiesen sich gegenseitig einzuschätzen und sich in einem sozialen Konstrukt zurecht zu finden. Zudem haben die Tiere ein besonders gutes Gedächtnis. Kühe, die einmal auf einer Alm waren, kennen auch in den Folgejahren den Weg dorthin. Wie der Mensch unterscheiden sich die Tiere in Temperament, Charakter und Optik – sie tragen sogar unterschiedlichste Frisuren, was die 18 Schautafeln auf den zwei, sich ergänzenden Parcours unter Beweis stellen.

Auf den beiden Kuhpfaden – einer auf dem Neunerköpfle in Tannheim und einer auf dem Wannenjoch in Schattwald – finden die Wanderer je neun Schilder. Diese zeigen verschiedene Kuh-Portraits und informieren auf unterhaltsame Weise über Wesen, Sprache, Eigenheiten und Verhalten der Kühe. Als kleinen Anreiz, die Schilder besonders aufmerksam zu lesen, haben sich die Tannheimer Bergbahnen ein Spiel ausgedacht. Die Wanderer erhalten ein Formular auf dem sie die Namen der Kühe eintragen können, die ihnen auf der Tour begegnen. Wer fünf Namen im jeweiligen Parcours erreicht, erhält an der Talstation eine „I-Kuh Experten“-Urkunde.

Das Kuh-Einmaleins für Wanderer

Grundsätzlich sind Kühe friedliebende und sanfte Wesen. Dennoch sollte man ihnen stets mit gebührendem Respekt begegnen. Gut zu wissen ist deshalb, dass Kühe ein in drei Zonen unterteiltes Wahrnehmungsfeld haben: Ganz außen ist die neutrale Zone. Was sich dort abspielt, kümmert das Tier nicht. Tritt man etwas näher heran, kommt man in die Beobachtungszone. Hier behält die Kuh alles um sie herum genau im Blick. Noch dichter dran befindet man sich in der Bewegungszone. Sobald man diese betritt, reagiert die Kuh mit ihrem Körper. Sie steht beispielsweise auf und geht ein paar Schritte. Fühlt sich eine Kuh bedroht, kann sie angreifen – vor allem, wenn sie ihr Kalb beschützen will. Wanderer sollten also in jedem Fall einen Respektabstand wahren. „Das auf den Schautafeln vermittelte Wissen soll zur besseren Einschätzung der Tiere und damit zur Sicherheit beim Wandern beitragen“, sagt Moosbrugger. Ein wichtiger Tipp für Wanderer mit Hunden: Sollte sich die Kuh dem Hund neugierig nähern, ist es ratsam die Leine loszulassen. So kann der Hund im Ernstfall weglaufen und auch der Mensch wird nicht in eine gefährliche Situation gebracht.

Weitere Informationen sowie Bilder zum Downloaden finden Sie unter www.tannheimertal.com/service/presse.