©

King Debou

Althofstelle Familie Kling-Debou

Benningen. Einen Althof durch Kompromisse zwischen alt und neu erhalten

Innen Wohnen

    Idee: Umbau und Sanierung eines innerörtlichen, denkmalgeschützten Bauernhauses

    Fläche: 242 m2 Wohnfläche

    Kontakt: Familie Kling-Debou

     

    In Benningen im Unterallgäu lässt sich ein besonderes Beispiel eines sanierten Althofes finden. Der Hof liegt innerorts des Straßendorfes am „mittleren Triebweg“, dem früheren Viehtriebweg. Die erste schriftliche Erwähnung des Gebäudes ist das Jahr 1802.

    Der Althofbefindet sich seit vielen Generationen im Besitz der Familie Kling. Das Haus ist ein typisches Allgäuer Mittertennhaus als Einfirsthaus, mit einem zweigeschossigem Wohnteil, einer Tenne, dem Stall und einem Heuboden. Oberhalb des Wohnteiles befand sich im ersten Dachgeschoß der Getreidespeicher, darüber im Dachspitz ein Taubenschlag. Zum Ensemble gehört auch eine Wagenscheune – ein späterer Anbau an den Westgiebel – sowie eine kleinere Scheune, ein „Schopf“, die früher als Werkstatt, Hühnerstall und Rossstall genutzt wurde. Seit 1984 stand der Wirtschaftsteil leer, der gesamte Althof seit 1999.

    2005 wurde das ursprüngliche Grundstück geteilt. Seither hat der Teil mit dem bestehenden Gebäude eine Fläche von 1.032 m², die weiteren Flächen, z.B. der ehemalige Obstgarten, wurden als Bauland ausgewiesen und sind heute bebaut. Das Eigentum wurde 2006 an die nächste Generation übergeben. Heute leben dort fünf Personen, zwei Erwachsene und drei Kinder.

    Die Familie begann 2009 mit den 10-jährigen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen. Sie wollte den ursprünglichen Charakter des Gebäudes erhalten bzw. wiederherstellen, jedoch musste sie auch immer wieder Kompromisse zwischen alt und neu machen. Als Orientierung dienten alte Fotos und Pläne des Hauses. Bei den Baustoffen wurden vor allem traditionelle Materialien eingesetzt: zum Beispiel Lärchen- holz, Ziegel, und Lehm.

    Die Familie baute das Dachgeschoss aus, der ursprüngliche Wohnbereich, die tragenden Wände und Fensteröffnungen wurden erhalten. Nur nach Süden wurden neue Fenster  eingebaut.

    Ein 1928 als Querbau an den Wohnteil angefügtes „Pründstüble“ wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen wieder zurückgebaut. Hier konnten die Vollziegel erhalten und im ehemaligen Stall als Fußboden eingebaut werden. Dort hat die Familie einen Gästebereich eingerichtet mit einem Gästezimmer mit Bad, einem Hauswirtschaftsraum, einem Heizraum und einer Speisekammer.

    Die Tenne einschließlich der Brücke vom Wohnteil zum Heuboden wurde erhalten und erneuert. Der Heuboden und der Heustock wurden ebenfalls erhalten und werden als Lagerraum genutzt. Die Scheunen dienen auch heute als Wagenscheune, als Werkstatt und zur Lagerung von Gartengeräten. Der ehemalige eingezäunte Beerengarten wurde in seiner ursprünglichen Form wiederhergestellt.

    Dank der Familie wurde so das ortsbildprägende Gebäude im Ortskern erhalten.