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GMS Isny M. Rudau

Marienhof Leutkirch

Leutkirch. Gemeinsam ein Energie effizientes, nachhaltiges und soziales Wohnquartier gestalten

    Idee: Gemeinschaftsorientiertes Wohnen in ehemaliger landwirtschaftlicher Bausubstanz

    Nutzungsart: Wohnen, Eigennutzung und Vermietung

    Fläche: Grundstück inkl. Hoffläche 4593 m², Wohnfläche 1355 m²

    Kontakt: GMS FREIE ARCHITEKTEN Isny, i. V. Edwin Heinz Dipl. Ing. Architekt BDA

     

    Ein besonderes Beispiel des Gemeinsamen Wohnens und Bauens befindet sich in Leutkirch. Sechs Familien erwarben im Jahr 2014 von der Stadt Leutkirch ein aufgegebenes landwirtschaftliches Anwesen am südlichen Stadtrand: den Marienhof. Unter Beibehaltung eines alten Hofteiles, dem Stall, setzte diese Bauherrengemeinschaft aus Privatpersonen ein Wohnbauprojekt inklusive der Erschließung des Grundstückes um. Ziel war eine gemeinsame Gestaltung der gesamten Anlage – von den Wohngebäuden bis hin zum Außenbereich.

    Initiiert wurde das Projekt von dem Architekten Edwin Heinz, der sehr vom Schaffen des bekannten Otl Aicher inspiriert wurde. Heinz und seine Familie sind selbst Teil der Bauherrengemeinschaft. Nach dreijähriger Planungs- und Bauzeit besteht heute am Ortsrand ein energieeffizientes, nachhaltiges und soziales Wohnquartier, das Platz für 23 Personen bietet.

    Die Häuser sind so angeordnet, dass jeder Bewohner die Bergsicht genießen kann. Die neuen Gebäude haben Pultdächer und das ehemalige "Stallgebäude" zur Erinnerung an den alten Hof ein Satteldach. Die Garagen sind in die Häuser integriert. Die Bauweise ist sehr nachhaltig: Naturgips, Hobelspandämmung, Holzkonstruktion/-fassade und der Einsatz umweltverträglicher Stoffe zeichnen die Häuser aus. Die Außenanlage ist geprägt von über 30 heimischen Obstbäumen, wie z.B. Mirabelle, Apfel oder Zwetschge, Buchenhecken und Pflanzfeldern für die Bewohner.

    Das Mitbestimmen und gemeinsame Entscheiden ab der ersten Planung ist der besondere soziale Aspekt des gemeinsamen Bauens. Dadurch wird auch die Identifikation mit der Gesamtanlage gestärkt. Eine Besonderheit ist auch, dass die Wohnhäuser durch keine Zäune getrennt werden. Der soziale Aspekt zeigt sich auch im Alltag: Um den gemeinsamen Hofbrunnen herum ist eine funktionierende Nachbarschaft der „Marienhöfler“ entstanden.