Warum Urlaub auf Pfaden der Wandertrilogie ein unvergessliches Erlebnis ist: Anseilen, segeln, untertauchen

28.07.2015

Der Schlachtruf von Captain Jack erklingt, die Segel werden gehisst, die Piraten sind bereit: Die Santa Maria Loreto sticht in See.

Die Kindermünder sind weit geöffnet und auch die Großen sind beeindruckt von dem 12 Meter langen Nachbau einer historischen Lädine, einem Lastensegler, der die Wellen bricht und zur Rundfahrt auf dem Großen Alpsee bei Immenstadt im Allgäu aufbricht. Zwei bis dreimal täglich bieten die ehrenamtlichen Schiffsführer des Vereins „Historischer Segler Alpsee-Immenstadt“ die Fahrten in der Saison an – und einmal die Woche auch die Piratenfahrten. Spannender kann ein Wandertag mit Kindern nicht beginnen. Im Sommer auf der Wasserläufer Route der Wandertrilogie Allgäu unterwegs zu sein bedeutet: In ein Paradies aus Seen und Flüssen, einer atemberaubenden Alpenkulisse und abenteuerliche Geschichten einzutauchen. Die Route von Immenstadt nach Marktoberdorf ist ein abwechslungsreicher Teilabschnitt der Wandertrilogie und kann in vielen Einzeletappen gegangen werden.
Eintauchen in die Geschichten der Wandertrilogie, am See und oben auf dem Berg
Vom Großen Alpsee geht es in südwestlicher Richtung den Berg hinauf zur Alpe Gund. Die Hütte liegt auf 1502 Metern unterhalb des Stuibengipfels in der Nagelfluhkette. Hier oben ist die Welt eine andere: Die Jungringer grasen auf den bunten Wiesen, es duftet würzig nach Kräutern und der Hüttenwirt kocht am urigen Holzherd – begleitet von den hungrigen Blicken von Hund Maxi. Nachts das klare Sternenfirmament zu bewundern und morgens mit Schellengeläut wach zu werden, das sind Erlebnisse, die einen im Herzen reich machen und ein Leben lang bleiben. Weiter östlich entlang des Weges eröffnet sich eine andere Welt:
Von Captain Jack zu Indiana Jones – die Wandertrilogie beflügelt die Phantasie
Mit Wathose,  Sicherungsseil und Audioguide ausgestattet, wartet schon das nächste Abenteuer. Dieses Mal im wilden Gebirgsbach. Indiana Jones lässt grüßen und es geht hinein ins Wasser des Galetschbaches bei Rettenberg. Hier ist das Revier der Wasseramsel, die auf der roten Liste bedrohter Tierarten steht. Wasseramselsteig wird der 100 Meter lange Abschnitt deshalb auch genannt. Mit etwas Glück kann man das seltene Exemplar, das als einziger Singvogel fliegen und tauchen kann, hier beobachten. Aber allein das Waten in der starken Strömung, die Kraft des Wassers spüren, gesichert an Seilen, ist schon den Abstecher wert.
Von See zu See entlang des Alpenrandes
Rottachsee, Grüntensee, Weissensee, Alpsee: Die Liste der Seen mit idyllischen Badeplätzen ist lang. Sie sind wie eine Perlenkette an der Wasserläufer Route aufgefädelt. Einer schöner als der andere können die Füße vom Wandern gar nicht müde werden, denn ständig lädt sie kühles Wasser zum Baden ein. Am Alpsee unterhalb von Schloss Hohenschwangau kann man sogar den 15 Meter steilen Felsen am Pindarplatz bewundern, von dem der Märchenkönig Ludwig II. oft wagemutig in den See sprang. Davor aber sollten Wanderer einen Stopp am jadegrünen Lech einplanen. Der letzte Wildfluss der Kalkalpen hat vor der Stadt Füssen seine Arme ausgebreitet und sich einen Auwald geschaffen, der Lebensraum für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten wie den Flussregenpfeifer ist. Die 800 Meter flussaufwärts vor der beeindruckenden Lechschlucht sind ein naturkundlicher Schatz. Umlagerungsstrecken von Wildflüssen wie die des Lechs zählen zu Deutschlands artenreichsten Geotopen neben dem Wattenmeer. Bei einer Exkursion des Walderlebniszentrums Ziegelwies kann man den Auwald hautnah erleben - oder man nimmt auf dem Baumkronenpfad selbst die Vogelperspektive ein: Aus 21 Metern Höhe hat man spektakuläre Ausblicke in die Wildflusslandschaft des Lechs und ins Gebirge.
Die Wasserläufer Route führt aber auch immer wieder auf die Gipfel der Allgäuer Berge. Der Aufstieg zum Tegelberg überrascht mit einem grandiosen Blick auf den Trilogieraum Schlosspark mit Schloss Neuschwanstein, das Ammergebirge als größtem Naturschutzgebiet Bayerns und ins Alpenvorland hinein. Die silberglitzernden Seen und Flüsse durchziehen die sanfte grüne Landschaft wie ein Adergeflecht und weisen den Weg weiter Richtung Halblech, Lechbruck und Marktoberdorf. Hier endet vorerst die wasserreiche Wanderung mit dem Klobunzele. Klo…was? Das ist eine Art Kobold, der erscheint und einen Tanz aufführt, wenn sein Name am Kuhstallweiher drei Mal ausgerufen wird. Der Erlebnis-Lehrpfad, der Klobunzele-Weg, zeigt auf Schautafeln kindgerecht die Entwicklung der Moränenlandschaft des Voralpenlandes und gibt Informationen zur Römersiedlung, die bei Ausgrabungen entdeckt worden ist. Wer die Fragen auf den Tafeln richtig beantwortet, bekommt eine Belohnung am Römerbad. Vielleicht kann man damit auch das Klobunzele aus seinem Versteck locken, falls es beim Sonnenbaden und beim Plantschen im herrlichen Weiher den Ruf nicht vernommen hat.

Die Wandertrilogie Allgäu – Geschichten erleben zwischen Tälern und Gipfeln
Die Wandertrilogie, das ist ein 876 Kilometer langes Weitwanderwegenetz quer durch das Allgäu. Dessen drei Routen machen die völlig unterschiedlichen Landschaftsbilder und Höhenlagen des Allgäus intensiv erlebbar – und sie stehen für drei verschiedene „Wandertypen“: Den Wiesengänger, den Wasserläufer und den Himmelstürmer. Wasserläufer, das sind die Erlebniswanderer, die der Schönheit des Landschaftsmosaiks aus Bächen und Schluchten, Seen und Wiesen und dem grandiosen Alpenpanorama erliegen. Ursprüngliche Natur erleben, die Entstehung der Landschaft verstehen, die Menschen und ihre Geschichten kennenzulernen - das ist das Anliegen der Wandertrilogie Allgäu. Die neun Trilogieräume und 33 Partnerorte berichten deshalb von ihren kulturellen und naturkundlichen Besonderheiten, von ihren Helden, den Allgäuer Sagen und Brauchtümern. Erzählt werden sie auf den Tafeln an speziell gestalteten Schauplätzen und von Wanderführern, die begleitete Touren auf den Trilogie-Rundgängen rund um die Orte oder auf den Wanderrouten anbieten. Wer auf eigenen Füßen unterwegs ist, ist ebenso sicher, denn die Wege sind bestens ausgeschildert und mit Schwierigkeitsgraden gekennzeichnet.

Der Weitwanderweg lädt ein, das Allgäu auf 53 Etappen zu erkunden. Die kostenlose Übersichtskarte und das 276seitige Servicebuch mit Etappenbeschreibungen, Tipps und Gastgebern helfen bei der Urlaubsplanung. Alle Broschüren und Karten können per Mail oder Telefon bestellt werden unter info@allgaeu.de und 08323/8025931, unter www.wandertrilogie-allgaeu.de finden sich zudem alle Informationen inklusive der interaktiven Karte.