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Carola Linder

Raum testen: Pop-Up-Konzepte im Allgäu

Um aktiv gegen innerörtliche Leerstände vorzugehen, ist das Konzept aus den Großstädten auch im Allgäu angekommen. Kurzzeit-Läden, Pop-up-Stores oder auch “Showrooms” - Zwischennutzung und zeitliche Flexibilität zeichnen diese Konzepte aus.

    Die Idee:

    Gewerberäume, vor allem Einzelhandel- und Verkaufsflächen, werden als "Kurzzeitläden" gemietet. Das Angebot besteht für einen vorab definierten Zeitraum und "verschwindet" dann wieder - oder der Raum wird über einen längeren Zeitraum mit ständig wechselnden Mietern und Produkten begesetzt. Diese Pop-up-Konzepte bieten dabei viele Vorteile. Sie bieten eine interessante Möglichkeit, Leerstände aktiv zu überbrücken und können auch eine Plattform für Gründer oder junge Unternehmen sein, die ihre Produkte auf dem Markt zeitlich flexibel "testen" wollen.

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    Allgäu GmbH, Passion&Mountains

    PopUp Wangen

    Zeitlich begrenzt – das ist das Merkmal von PopUp-Läden: sie kommen für eine kurze, begrenzte Zeit und verschwinden dann wieder. Dieses Konzept setzt Carola Linder mittlerweile zum 2. Mal in Wangen um. Sie nutzt dafür verschiedene Gewerberäume in der Innenstadt und bespielt sie mit einem bunten Angebot für eine befristete Zeit. Ziel ist es, einen Impuls für Geschäftslandschaft in Wangen zu geben, und auch verschiedene Formate miteinander zu kombinieren. Dafür erhält sie viel Unterstützung und Zuspruch, auch von der Stadt Wangen.

    Der 1. Wangener Pop Up Laden öffnete in einem Leerstand, dem Kellhof, vom 18. Juli bis 15. November 2019 seine Türen. 2020 wurde ein Laden als Zwischennutzung in der Bindstraße vom 17. August bis 26.September 2020 bespielt.

    Carola Linder, hautberuflich für die Werbeagentur FormFarbeIdee aktiv, organisierte das bunte Angebot. Viele kreative Künstler/innen und Kunsthandwerker/innen bekamen hier eine Plattform und füllten bis zum 26. September 2020 die Geschäftsräume auf ca. 70 qm. Das Angebot reichte von Kunst, Design, Schmuck, Mode, Kosmetik bis zu anderen ausgewählten Dingen, auch kulturelle Veranstaltungen wie z.B. ein „Guerilla Streetart Event“ zu den Themen Mode, Kunst und Musik standen auf dem Programm. Ergänzt wurde das Angebot durch spannende Vorträge.

    „Ein Feuerwerk aus schönen Dingen, zeitlich begrenzt“ – das beschreibt wohl das Wangener Konzept am Besten. Und zeigt auch durch seine Wiederholung in 2020, dass der Pop-Up-Gedanke funktionieren kann.

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    Carola Linder

    s'Lädle - Pop-up Showroom in Oberstaufen

    Oberstaufen hat passend zur Vorweihnachtszeit ein klassisches Pop-up-Konzept auf die Beine gestellt. „S’Lädle“ – wie der Pop-up-Store liebevoll bezeichnet wurde – bot vom 01.12.2018 bis zum 06.01.2019 im ehemaligen Hotel Löwen allerlei aus Film, Kunst, Handwerk und Kulinarik.

    Die Idee für den ersten „Staufner“ Pop-up-Store stammt von der Filmemacherin Birgitta Weizenegger und der Modedesignerin Anna Fassnacht. Birgitta Weizenegger produzierte – neben dem Jubiläumsfilm "D´Staufner verzähled" – 24 Kurzfilme für das 1150-jährige Bestehen von der Ortschaft. Bei der Premiere des Films entstand gemeinsam die Idee, einen besonderen Ort zu schaffen, an dem die Filme als „filmischer Adventskalender“ gezeigt werden, somit war das Projekt „Pop-up-Store Oberstaufen“ geboren.

    Der perfekte Ort für die Idee fand sich zentral am Oberstaufner Kirchplatz: das ehemalige Hotel Löwen, ein langjähriger Leerstand, der so für kurze Zeit zum neuen Leben erweckt wurde. Die Gemeinde unterstützte das Projekt tatkräftig, denn durch einen Teilabriss des Gebäudes gab es zunächst keine Infrastruktur. Für die Pop-up-Idee finanzierte Oberstaufen den Strom und die Heizung.

    Gemeinsam schufen Birgitta Weizenegger und Anna Fassnacht in der historischen „guten Stube“ des Hotels ein Forum für Allgäuer KünstlerInnen und KunsthandwerkerInnen. Wichtig war den beiden einen „offenen Raum“ für das Angebot zu schaffen, es gab keinen Eintrittspreis und durch die zentrale Lage konnte so jeder Interessierte „S’Lädle“ besuchen. Neben dem „Staufner Kalender“, an dem jeden Tag die Filme im Halbstundentakt ausgestrahlt wurden, stellten verschiedene Künstler und Kunsthandwerker ihre Werke aus. Ein buntes Angebot aus Schmuck, Schneiderei und vielem mehr verzauberte die Besucher. Täglich von 16:00 bis 20:00 Uhr war der Pop-up-Store zugänglich. Besondere Highlights waren eine Lesung von Bestseller Autor Bernd Wucherer und "Pop-Up-Konzerte" von den Kerber Brothers.

    In kürzester Zeit entwickelte sich der Pop-up-Store zu einem Begegnungsraum für Einheimische sowie Gäste. Das Oberstaufener Lädle war somit eine regional einmalige Kombination aus innovativer Pop-up-Idee, Wiederbelebung von urigem Leerstand und vorweihnachtlichem Angebot ganz gemäß dem Motto der beiden Ideegeberinnen: „Altes Schätzen, Neues Schaffen – für Oberstaufen.“

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    Brihitta Weizenegger

    Showroom Marktoberdorf

    Marktoberdorf - Der Showroom im Clemens-Emmi-Fendt-Haus zeigt: Auch Marktoberdorf ist offen für neue und kreative Ideen in der städtischen Innenentwicklung. Im Zuge des Leerstandsmanagements wurde im Jahr 2017 das Prinzip Schaufenster neu gedacht: Das sehr zentral gelegene Clemens-Emmi-Fendt-Haus, das sich in städtischer Hand befindet, stand leer und bot somit Raum für einen sogenannten „Showroom“ - ein attraktives Schaufenster, in dem Unternehmen ihre neuen Produkte ausstellen. So können sie mit wenig finanziellem Aufwand testen, wie diese auf dem Markt ankommen. Die niedrigen Mietkosten machen das Konzept besonders attraktiv. Die Darstellung der Produkte kann variiert werden: Neben der Ausstellung im Schaufenster können unterstützend Barcodes angebracht werden. Der Küchengerätehersteller Rösle aus Marktoberdorf ist der erste Mieter im Clemens-Emmi-Fendt-Haus und bewirbt hier seinen lokalen Fabrikverkauf. 

    Seit 2018 hat jeder Mieter auch die Möglichkeit, direkt im Showroom zu verkaufen: Somit entscheidet dieser, ob er das Schaufenster ausschließlich zur Ausstellung nutzt, oder dort an Wochenenden bzw. die ganze Woche Waren zum Verkauf anbietet.

    Der Showroom mit einer Fläche von 110 Quadratmetern ist generell für alle Firmen zugänglich und mietbar, denn die Miete ist zeitlich begrenzt. Bislang ist die maximale Mietdauer auf ein Jahr festgesetzt. So wird das Haus flexibel bespielt und dem Leerstand eine neue Lebendigkeit entgegen gesetzt. Ein weiterer Vorteil des Konzepts liegt auf der Hand: Die Marktoberdorfer Innenstadt bietet eine ganz neue Warenvielfalt. Mit dem Konzept auf Zeit prüfen Unternehmen außerdem, wie Produkte dort beim Kunden ankommen. Das führt im besten Fall dazu, dass neue Angebote sich fest in der Innenstadt etablieren. 

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    Allgäu GmbH

    Eventfläche Allgäu Digital
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    Allgäu GmbH, Tobias Hertle

    Gewerbeflächen und Freiräume im Allgäu

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    Allgäu GmbH, Philip Herzhoff

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    Allgäu GmbH, Philip Herzhoff

    Raum beleben: Industriebrachen im Allgäu mit neuen Ideen befüllt

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    Allgäu GmbH, Philip Herzhoff

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    Carola Linder

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