HelloSolution GmbH & Co. KG: Die Allgäuer Ideenschmiede der elobau Gruppe!

New Work ist kein Programm, kein Prozess, sondern eine Frage der Haltung, der Kultur und der Führung. Um neuen Lösungen und Geschäftsmodellen den Weg zu bereiten, hat sich die elobau GmbH & Co. KG dies zu Herzen genommen und die HelloSolution GmbH & Co. KG gegründet. Ein von der Muttergesellschaft losgelöstes Start-Up mit der Vision möglichst nutzenorientierte, innovative Projekte im Bereich der Sensortechnik anzustoßen. Wir haben Ingmar Stöhr, Teamleiter HelloSolution GmbH & Co.KG, und Daniel Gabur, Marketingleiter elobau GmbH & Co. KG gefragt, was sich hinter der Idee verbirgt – Handlungsfreiheit, Selbstverwirklichung und Teilhabe an der Gemeinschaft werden hier großgeschrieben.

Warum wurde HelloSolution gegründet?

Stöhr: Vor 7 Jahren wurde der Bereich Vorentwicklung gegründet, um die inkrementellen Innovationen der bestehenden Produkte konzentriert voranzutreiben. Im Laufe der Zeit reifte die Erkenntnis, dass dies alleine in Zukunft nicht mehr ausreichen würde. Radikale Veränderungen in unseren Märkten könnten dazu führen, dass mittel- bis langfristig ganze Produktbereiche wegfallen. Daher wurde ein Team ins Leben gerufen, welches sich gezielt mit radikaleren Innovationen außerhalb unserer etablierten Märkte beschäftigen soll. Damit dieses Team frei und losgelöst von den Prozessen des Mutterunternehmens arbeiten kann, wurde die HelloSolution GmbH & Co. KG gegründet. Alles was wir uns hier ausdenken, muss vom 1. Tag an der Überprüfung beim Kunden standhalten. Momentan konzentrieren wir uns auf kurzfristig realisierbare Produkte, die der Kunde eigentlich schon „seit gestern“ haben möchte.

Gabur: Wohin die Reise gehen soll, ist aber noch ganz offen. Das definiert sich dann selber über den Weg.

Wie ist die Arbeitsweise bei HelloSolution organisiert?

Stöhr: Da wir selbstständig arbeiten, haben wir mehr Freiheiten und einen größeren Gestaltungsspielraum, v.a. für Kreativität. Es ist eine andere Denkweise zum Konventionellen. An Stelle einer starren Zieldefinition tritt eine agile Vorgehensweise mit regelmäßiger Abstimmung zwischen uns und der Geschäftsführung. Aber bei uns geht es auch nicht um Effizienz, sondern um Innovation. Da gehört es dazu Dinge auszuprobieren, auf die Nase zu fallen, in Sackgassen zu laufen, aus Fehlern zu lernen und dann durch Zufall das Richtige zu finden. Am Ende werden wir unseren Erfolg ganz klar am Interesse unserer Kunden ablesen können.

Und bei vier Leuten ist natürlich auch die Hierarchie sehr flach. Herkömmliche Führung basiert darauf, dass es der Chef aus Erfahrung besser weiß. Ich mache dem Team bei jeder Gelegenheit klar, dass wir alle gemeinsam Neuland betreten. Ich bin also nur genauso schlau wie jeder andere im Team. Nur gemeinsam und auf Augenhöhe können wir erfolgreich sein.

Wir haben auch ein eigenes Büro in der Leutkircher Innenstadt. Es war von Anfang an mein Wunsch, uns räumlich von elobau zu trennen. Zumal wir auch wenig Schnittstellen zum Rest des Unternehmens haben. Ich glaube schon, dass es einen Teil zur Inspiration und Kreativität beiträgt, in den passenden Räumen zu sitzen. Und so schön und modern die Einrichtung bei elobau ist, war mir das Umfeld zu wenig kreativ. Man kann in vielen Büchern nachlesen wie wenige Innovationen am Arbeitsplatz entstehen. Die meisten Ideen kommen einem in der Dusche, beim Spaziergang, beim Mittagessen  – wo auch immer –, aber nicht am Schreibtisch. Das feste Sitzen auf einem Bürostuhl ist einfach nicht die kreativste Umgebung. Den Körper in eine andere Bewegung zu bringen, hilft sicherlich die Vorgänge da oben etwas anzustoßen.

Gabur: Ich denke die Umgebung wirkt schon stark auf einen Menschen. Man lacht zwar immer, wenn in den neuen Agenturen der Tischkicker und die Sofaecke rumstehen, aber ich glaube an den Arbeitsergebnissen wird es dann schon spürbar. Das hört sich zwar albern an, aber wir hatten mal eine Location, in der wir geschaukelt sind. Und eigentlich waren das die intensivsten und spannendsten Gespräche.

Wenn Sie 3 Schlagwörter für New Work bei Ihnen im Team finden müssten, welche wären das?

Stöhr: Also es ist definitiv der Freiraum, sonst kommt sowieso nichts dabei raus. Es ist die ganz intensive, agile Teamarbeit und – die größte Neuerung für uns – der Ansatz, den Endkunden bedingungslos in den Mittelpunkt zu stellen. Jede Idee, jede Annahme über Kunden und Markt wird von uns kurzfristig „am Kunden“ getestet. Nur was diesen Test besteht wird weiterverfolgt. Und Innovation ist das Ergebnis.

Aber auch bei elobau selber tut sich einiges. Auch dort haben wir schon lange flache Hierarchien und setzen auf Eigenverantwortung. Seit einiger Zeit gibt es die Möglichkeit aus dem Homeoffice zu arbeiten und in immer mehr Projekten wird in agilen Projektteams gearbeitet.

Wollen Sie in den nächsten 5 Jahren stark wachsen oder bei Ihren vier Mitarbeitern bleiben?

Stöhr: Es gibt da 2 Möglichkeiten und das ist eine Entscheidung, die wir bewusst noch nicht getroffen haben. Die 1. Möglichkeit ist, dass HelloSolution ein Team bleibt, das fortwährend neue Ideen generiert, diese testet und dann aber wieder abgibt, damit wer anders die zur Serie umsetzt und das Produkt auf den Markt bringt. Dann ist das sicherlich ein Team, das nur langsam und mäßig wachsen wird, weil man mit vier Leuten schon gut arbeiten kann. Die 2. Möglichkeit wäre, dass wir mit der ersten guten Idee in den Startup-Modus umschalten und dann auch diejenigen sind, die das Produkt umsetzen und ganz unabhängig von elobau auf den Markt bringen. Dann ist das schon was, wo irgendwann das Wachstum einsetzen könnte. Aber an diesem Punkt sind wir einfach noch nicht.