Auf historischen Spuren: Vor 500 Jahren erfasste der Geist der Freiheit das Allgäu und ganz Deutschland. Original erhaltene Orte erinnern an die Umwälzungen
„Es ist Zeit dafür, dem Jahr 1525 den historischen Rang einzuräumen, der ihm gebührt. Dieses Jahr ist ein Wurzeljahr der Demokratie.“ (Prof. Dr. Dr. Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung)
Die Verschriftlichung der 12 Artikel in Memmingen gelten als erste Menschenrechtserklärungen in Europa. Das neue Massenmedium Flugschrift wirkt, die Idee der Menschenrechte breitet sich in den Bauernkriegen erfolgreich aus. Wie der Wissenschaftsjournalist Dr. Christian Pantle erklärt, „ist es eine Tragödie des Bauernkrieges, dass ihre Zwölf Artikel nicht zu den Meilensteinen der deutschen Geistesgeschichte zählen, sondern weitgehend vergessen wurden, ignoriert von den damaligen Gelehrten wie vom späteren Bildungsbürgertum“.
Den Bauernkrieg von 1525 hätte es in dieser Art ohne die Zwölf Artikel nicht gegeben“ (Historiker Peter Blickle).
Nur vier Monate dauert der Bauernkrieg, hat jedoch Spuren hinterlassen, die heute das Fundament unserer Demokratie bilden. Unter anderem werden die Feldherren Truchsess Georg aus Waldburg und Georg von Frundsberg aus Mindelheim vom Schwäbischen Bund eingesetzt, die rebellierenden Bauernheere zu bekämpfen. Nahe Kempten im Allgäu endet weitgehend der Bauernkrieg auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.
Im Allgäu sind einige Originalschauplätze seit 500 Jahren unverändert zu sehen: Die Predigerbibliothek in Isny mit Originalschriften aus dem Jahr 1462, die Waldburg in Wangen, in der einst die Reichsinsignien aufbewahrt wurden. Die Martinskirche in Memmingen mit ihren selbstbewussten Darstellungen von Persönlichkeiten der Stadtgesellschaft. Die Blasiuskirche in Kaufbeuren als einzig erhaltene Wehrkirche in Bayern mit der bildhaften Darstellung des Lebens im 15. Jahrhundert. Kemptens unterirdische Erasmuskapelle oder die Kemptener Residenz als Wohnsitz des Fürstabtes und St. Mang. Füssen mit dem Hohen Schloss und der wechselhaften Geschichte zur Tirol. Und nicht zu vergessen, die Burgenregion Allgäu mit 45 Burgen, Schlössern und Wehranlagen die im Gedenkjahr spezielle Burgentage zur Wehrhaftigkeit von Burgen anbieten. Im Allgäu werden an historischen Orten Erinnerungstafeln stehen und wöchentlich bringen Veranstaltungen verschiedenster Art das Geschehen vor 500 Jahren nahe. Im Kloster Ottobeuren beispielsweise mit einer modernen Video-Installation in ehrwürdigem Gemäuer. Im freien Feld simulieren drei Meter hohe Kunststoff-Lanzen die Bauern und Reiter und im historischen Lagerleben wird das Mittelalert lebendig.
Alle Termine, Sehenswürdigkeiten und Orte auf einem Blick bietet die www.allgaeu.de/bauernkrieg
Die im Download verfügbare Pressemappe enthält neben Informationen auch ein Interview mit Dr. Christian Pantle, Wissenschaftsjournalist und Bestsellerautor (Der Bauernkrieg. Deutschlands großer Volksaufstand).
Inhalt
Im Allgäu sind einige Originalschauplätze seit 500 Jahren unverändert zu sehen.
Projekt: Courage – Streben nach Freiheit
Die Zwölf Artikel – Memmingen als Hauptort aller Veranstaltungen.
Die Predigerbibliothek in Isny.
Die Waldburg – Stammsitz des Truchsess Georg von Waldburg.
Die Blasius-Kapelle – Kaufbeuren.
Die Freilichtbühne Altusried, 14.06.-16.08.2025 – 1525 Bauernkrieg.
Die Zeitzeugin – Bauernhausmuseum Wolfegg.
Einladung Medienreise 28.-30. März 2025.
Interview mit Wissenschaftsjournalist und Bestsellerautor Dr. Christian Pantle.
Die Waldburg – Stammsitz des Bauernjörg heute.
Dr. Joachim Zeune, internationaler Burgenforscher aus dem Allgäu.