Das 876 km lange Weitwanderwegenetz, aufgeteilt in drei Routen und 53 Etappen, dazu 33 Würfel, ein jeder erzählt die jeweilige Ortsgeschichte – all das hat die Jury überzeugt: Der ADAC Tourismuspreis Bayern 2016 geht ins Allgäu, die Wandertrilogie Allgäu sei eindeutig ein innovatives Leuchtturmprojekt im Bayerischen Tourismus.
„Den Allgäuern ist es mit dem Wegenetz gelungen, die vielen Landschaftsformen des Allgäus in den drei Höhenlagen zu verbinden und zusätzlich unverwechselbare Geschichten zu erzählen. Auch wurde im ganzen Konzept stets die Qualitätsmarke Allgäu verankert und somit ein Zeichen für Nachhaltigkeit gesetzt“, stellt Dr. August Markl, ADAC Präsident und Vorsitzender des ADAC Südbayern e.V. fest.
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hob in ihrer Laudatio in Altusried hervor: „Mit dem Tourismuspreis zeichnen wir auch dieses Jahr wieder vorbildliche Projekte aus. Er ist Anerkennung für besonders innovative und nachhaltige Geschäftsideen und Bestätigung für Geleistetes. Mit kreativen Konzepten tragen die Preisträger dazu bei, die Tourismusbranche auf Erfolgskurs zu halten!“
In Altusried war die Freude den geladenen Gästen anzusehen, denn der Preis kommt einer ganzen Destination zugute.
„Wir freuen uns sehr über diesen ersten Platz. Er würdigt die Arbeit aller Akteure aus den Allgäuer Landkreisen, den kreisfreien Städten und aus unseren Nachbarregionen in Baden-Württemberg und im Tannheimer Tal. Bis zur Auszeichnung war es ein weiter Weg“, meinte dazu Hans-Joachim Weirather, Aufsichtsratsvorsitzender der Allgäu GmbH, die sich als Träger des größten LEADER-Projektes verantwortlich zeichnet. „Gemeinsam mit allen Partnern haben wir die drei Hauptrouten Wiesengänger, Wasserläufer und Himmelsstürmer festgelegt und in Etappen untergliedert. So haben wir im Allgäu eine Verbindung geschaffen zwischen den sanft hügeligen Regionen im Unterallgäu, der Heimat von Wasserdoktor Sebastian Kneipp, den Mooren bei Bad Wurzach, den Gipfeln des Allgäuer Hauptkamms und den Königsschlössern bei Füssen.“
Doch diese Arbeit habe sich gelohnt: Die Herausarbeitung der Trilogieräume und der Ortsgeschichten bietet nun dem Wanderer eine reiche Auswahl an Themen. Geführt wird der Wanderer immer vom Steinmännle, dem Wahrzeichen. Den jeweiligen Trilogieraum nimmt der Wanderer unter anderem über spezielle Sitzbänke wahr: Im Schlosspark ähnelt die Ruhebank einer königlichen Chaiselongue, bei den Glückswegen der Wiesengänger Route laden Bänke in Form eines Holzzubers ein, sich wie einst Sebastian Kneipp auszuruhen. Infotafeln vertiefen die Geschichte und informieren über die Etappen. Natürlich ist auch an die Urlaubsplanung gedacht: Die Übersichtskarte der Wandertrilogie verschafft einen ersten Eindruck, das 312seitige Servicebuch beschreibt im Detail die Etappen, Unterkünfte, Einkehrziele sowie den ÖPNV oder den Gepäcktransfer. Buchbare Pauschalen gibt es natürlich auch und unter www.wandertrilogie-allgaeu.de sind sämtliche Informationen und Etappen aufbereitet.
Christa Fredlmeier als Projektleiterin ist ebenso wie Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH überzeugt, dem Allgäu mit der Wandertrilogie ein unverwechselbares Profil gegeben zu haben. Denn Wege gebe es im gesamten Alpenraum, aber keine Destination habe es bisher geschafft, unverwechselbare Geschichten herauszuarbeiten und diese dem Wanderer zu erzählen. „Mit der Wandertrilogie Allgäu ist es uns gelungen, die Wanderdestination Allgäu im stark umworbenen europäischen Wandermarkt zu platzieren“, sagt Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH.
Platz zwei und drei gehen ins Fichtelgebirge und nach Pfronten im Allgäu
Den zweiten Platz erhielt das QR-Tour Tour Tablet App Bad Berneck & Goldkronach im Fichtelgebirge. Zwölf Programmierer, Künstler und Autoren gestalteten diese QR-Tour.
Pfrontens Themenspielplatzkonzept erhielt den dritten Platz: Pfronten setzt auf Familienurlaub und zum Angebot gehören kommunal und privat betriebene Einrichtungen wie das Alpenbad, die Eishalle oder der Waldseilklettergarten, ergänzt durch das Veranstaltungsprogramm der Gemeinde. Diesem Angebot sind auch 12 so genannte Themenspielplätze zugeordnet. Diese wurden in den vergangenen Jahren saniert und in ein Vermarktungskonzept unter Beteiligung aller Akteure des Segments Familienurlaub eingebunden. Darüber hinaus sollen generationenübergreifende Begegnungen gefördert werden, wozu die zwölf speziell gestalteten Spielanlagen, wie beispielsweise am Ritter- und Burgen-Spielplatz, gut geeignet sind. Hier kann man noch mit alten Baumaterialien eine Burg nachbauen, während man auf dem ersten Computerspielplatz Deutschlands Bewegung und soziale Interaktion verknüpft. „Wir gratulieren Pfronten ganz herzlich zum dritten Platz des ADAC Tourismuspreis Bayern. 2016 gehen zwei Preise ins Allgäu was zeigt, wie innovativ unsere Urlaubsregion ist“, freut sich Joachim.