Allgäu Tag 2025: Das Allgäu ist die Herzkammer der Demokratie

12.08.2025
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Allgäu GmbH

Welche Bedeutung hat Heimat und Freiheit? Publizist Prof. Dr. Heribert Prantl ordnet die Freiheitsbewegung von 1525 ein.

Der Allgäu Tag 2025 stand ganz im Zeichen des Erbes der Zwölf Artikel von 1525. Prof. Dr. Heribert Prantl, Publizist, Kolumnist und Autor der Süddeutschen Zeitung, einer der profiliertesten politischen Publizisten Deutschlands, zeigte in seiner Keynote eindrücklich auf, warum 1525 nicht nur Geschichte ist, sondern eine Verpflichtung für heute – und gerade für Menschen in Verantwortung. In seiner Rede sprach er vielen Kommunalpolitikern aus der Seele: So ist die Kommunalpolitik die Hohe Schule der Politik, werden doch örtliche Entscheidungen umgehend kommentiert und Kommunalpolitikerinnen und -Politiker unmittelbar in Verantwortung genommen. „Kommunalpolitik ist demokratischen Basispolitik“, so Prantl.

Das vergessene Wurzeljahr der Demokratie.

DieDemokratie beginnt mit einer spektakulären Urkunde – den Zwölf Artikeln, verfasst in der Kramerzunft in Memmingen. Die folgenden Bauernkriege waren der gescheiterten Versuch, die Artikel durchzusetzen. Insofern darf das Allgäu zurecht als die Herzkammer der Demokratie , als das Tor zur Demokratie benannt werden. „Der Allgäu Tag ist der Tag, dies zu feiern. Artikel eins ist das Ferne Echo der Demokratie von 1525. Diese 12 Artikel waren das Programm der ersten Proteste, des „Uffrur“ und das Ergebnis führte zum ersten Volksparlament. Die deutsche Demokratie ist vor allem eine schüchterne, wir wollen daran arbeiten, stolz darauf zu sein“, munterte Prantl die rund 220 Anwesenden des Allgäu Tages auf. Auch ein weiteres Thema der Allgäu GmbH griff er auf: Die Kulturelle Identität, vom Heimatministerium gefördert.  „Heimat ist eines der schönsten deutschen Wörter. Es ist Zukunft und Vergangenheit und Gegenwart. Heimat steht für Sehnsüchte. Weil die falschen damit Politik gemacht haben, wurde Heimat ein ungutes Wort“, fuhr er fort und forderte auf, Heimat nicht denen zu überlassen, die damit Schindluder betreiben. Gute Heimatpolitik denkt auch an Wohnraum. Heimat ist eine Politik, die Halt gibt. Aufgaben, mit denen Kommunalpolitiker täglich konfrontiert sind. Prantl verwies auf die Allgäuer Originalschauplätze von 1525 und den Ausstellungen zum Bauernkrieg und beleuchtete auch die Kämpferinnen und Unterstützerinnen. „Sie, die Frauen, aus der Geschichte herauszuholen, ist der Verdienst der heutigen Ausstellungen“. Schließlich appellierte  Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle, Aufsichtsratsvorsitzender der Allgäu GmbH. „Man könnte meinen, dies sei reine Geschichte. Doch ich bin fest davon überzeugt, dass die Prinzipien, die in den Zwölf Artikeln verankert sind, auch heute noch von großer Bedeutung für unser Allgäu sind. Lassen Sie uns gemeinsam diesen historischen Blickwinkel nutzen, um das Allgäu weiter voranzubringen“.

Das Allgäuer Impro Theater „Die Wendejacken“ schaffte es, das Publikum nach der brillanten und fundierten Rede zum Mitmachen zu gewinnen.

Foto:

v.l. Christian Gabler, Allgäu GmbH, Stefan Egenter, Geschäftsführer Allgäu GmbH, Thomas Kiechle, Aufsichtsratsvorsitzender Allgäu GmbH; Prof. Dr. Heribert Prantl, Publizist, Kolumnist und Autor der Süddeutschen Zeitung; Klaus Fischer, Geschäftsführer Allgäu GmbH; Simone Zehnpfennig, Allgäu GmbH 

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Allgäu GmbH, Susanne Mölle

Simone Zehnpfennig

Pressesprecherin, Unternehmenskommunikation, Geschäftsfeld Städte und Kultur

Stephanie Hofer - Allgäu GmbH
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Allgäu GmbH, Verena Rechner

Stephanie Hofer

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