Die Natur ruht im Winter. Welcher Zauber von ihr ausgeht und warum diese Ruhe respektiert werden soll, erläutern die Ranger und Rangerinnen des Alpiniums im Allgäu und nutzen dazu ihr Rangermobil. Ein fahrbares Mini-Infozentrum. Vier Meter hoch, rund acht Meter lang und vollgepackt mit Wissen über Flora und Fauna des Allgäus. An verschiedenen Standorten stehen Ranger zu Stelle. Einer von ihnen ist Alexander Haibel. Sein Job ist es nicht nur, Besucher zu informieren, sondern auch die Wegmarkierungen und Info-Tafel zu kontrollieren, Schutzgebiete zu überwachen, Wildtiere zu beobachten oder Winter-Führungen und Vorträge zu halten.
Das Wesentliche neu entdecken: das Zusammenspiel von Natur und Mensch
„Das Allgäu hat im Winter einen einzigartigen Zauber, unabhängig davon, ob Schnee liegt oder nicht“, sagt Alexander Haibel. „Die Berge, Wiesen und Wälder erscheinen im Winterlicht besonders klar und strahlen eine Ruhe aus, die man nur zu dieser Jahreszeit findet. Die Natur schaltet einen Gang zurück, und genau das ermöglicht auch uns Menschen, zur Ruhe zu kommen und die Landschaft achtsam und bewusst zu erleben. Und vielleicht sogar das Wesentliche neu zu entdecken: nämlich das Zusammenspiel von Natur und Mensch.“ Für ihn ist sein Job nicht nur eine Arbeit, sondern ein Privileg: „Zu sehen, wie der Naturschutz für alle einen Mehrwert schafft, gibt mir jeden Tag aufs Neue Freude.“ Gemeinsam mit den kleinen und großen Besuchern des Rangermobils packt er die Ferngläser aus und wartet. Darauf, dass Gämsen nach Nahrung suchen oder ein Steinadler am Himmel seine Kreise zieht. „Im Winter ist das Beobachten von Tieren eine ganz besondere Erfahrung – man bekommt einen Einblick in die faszinierenden Anpassungen, mit denen sie die kalten Monate überstehen“, sagt er und gibt aber auch zu bedenken: „Für mich als Ranger ist es wichtig, dass wir alle verstehen, wie empfindlich diese Tiere in der kalten Jahreszeit sind. Die Wintermonate sind eine Phase, in der sie ihre Energie sehr sparsam einsetzen müssen, und jeder unnötige Stress kann für sie zur Belastung werden.“
Auch der Naturpark Nagelfluhkette bietet spannende Einblicke. Im Naturparkzentrum in Immenstadt-Bühl direkt am Großen Alpsee informieren Erlebnisausstellungen über Wasser, und Bäche, Berge und Wiesen, Weiden und Wälder. Gedacht sind diese nicht nur für Gäste, sondern auch für Einheimische. Auf mehrstündigen Führungen „Mit dem Ranger unterwegs“ tauchen alle ganz tief ein in die Bergwelten des Allgäus. Aufregend ist das auf jeden Fall, egal welches Wetter herrscht.
Mehr Infos finden sich unter alpinium.bayern.de
Entspannter sind da die Kutschfahrten, die viele Orte anbieten oder die Rotwildfütterung am Bannwaldsee. Berufsjäger Roland Schörkhuber will mit diesem Erlebnis mehr Verständnis für die Tiere und ihre Bedürfnisse wecken. Ein Ausflug dorthin lohnt sich also.
Die Veranstaltungen und viele weitere finden sich unter allgaeu.de/veranstaltungen.