Dialekt als Kulturgut.
Das internationale alemannische Symposium lädt vom 26. bis 27. September nach Weiler ein.
Das internationale alemannische Symposium lädt vom 26. bis 27. September nach Weiler ein.
Fremd und doch vertraut: Der Allgäuer Dialekt ist so vielfältig wie die Region selbst.
Von schwäbisch gefärbt bis fast schon schweizerisch. Das internationale alemannische Dialektforum lädt zum Austausch ein.
„Griaß di“ – für viele klingt es nach Daheim, für andere nach einer völlig neuen Welt. Allgäuer Mundart klingt mal vertraut und warm, mal unverständlich und kantig. So wie die Landschaft im Allgäu von Hügeln, Bergen und Tälern geprägt ist, so vielfältig sind auch seine Sprachfärbungen. Dabei ist Dialekt viel mehr als nur Sprache. Er wird im Elternhaus weitergegeben, durch die Umgebung geprägt und lebt vom Gemeinschaftsgefühl. Wer Dialekt spricht, zeigt Identifikation mit der Heimat und ein Stück Lebensgefühl. Doch welche Rolle spielt die Mundart heute noch? Und wie steht es um ihre Zukunft? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt des Internationalen Alemannischen Dialekt-Symposiums, das am 26. und 27.09. 2025 in Weiler im Allgäu stattfindet. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch gilt eine verpflichtende Anmeldung bis zum 21.09.25.
Der Veranstaltungsort ist bewusst gewählt: Das Westallgäu war jahrhundertelang kulturell mit dem Bodenseeraum verbunden – eine Region, die wie kaum eine andere vom alemannischen Sprachraum geprägt ist.
Ist Dialekt (noch) Teil der der persönlichen und nationalen Identität?
Das und weitere Fragen erörtern Sprachwissenschaftler, Autorinnen, Kulturschaffende und Dialektbegeisterte aus dem gesamten alemannischen Sprachraum am 26. und 27.09.2025. Zu hören sind Stimmen aus dem Allgäu – von Mindelheim bis Bad Hindelang, dem Schwarzwald, der Schweiz, aus Oberschwaben, dem Bregenzerwald und weiteren Regionen, in denen die alemannische Sprachkultur bis heute lebendig ist. So klingt der Dialekt im Westallgäu und im südlichen Oberallgäu ein wenig wie Schweizerdeutsch, was dem Niederalemannischen zugeordnet wird. Die Dialekte im Norden und Osten hingegen werden dem Schwäbischen zugerechnet. Der Bayerische Sprachatlas hat die wissenschaftliche Sprachgrenze dokumentiert und einen sprechenden Sprachatlas https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/sprachatlas hinterlegt, auf dem Hörbeispiele abrufbar sind. Auch die Allgäu GmbH hält Hörbeispiele aus allen Teilregionen des Allgäus bereit https://www.allgaeu.de/kultur/typisch-allgaeu/dialekt.
Kluftinger darf’s, ein Oberstdorfer Bergführer damals nicht:
Lange hatte das Allgäuerische es schwer, gesellschaftlich anerkannt zu werden. Während Oberbayerisch schon früh als „fernsehtauglich“ galt, wurde der Allgäuer Dialekt eher belächelt. Ein Beispiel: Der in Oberstdorf gedrehte Kinofilm „Das Goldene Edelweiß“ wurde in den 50er Jahren kurzerhand ins Oberbayerische synchronisiert. Erst mit den Kluftinger-Verfilmungen durfte das Allgäuerische auf der großen Leinwand und im Fernsehen unverfälscht klingen. Heute erlebt die Mundart ein Revival: In einigen Schulen, wie in Oberreute oder Wertach, wird Dialekt gefördert. Der Vortrag von Prof. Wolf am 07.11.2025 in Weiler beschäftigt sich unter anderem mit Maxi Schafroth und am 15.11.2025 folgt der Workshop „Schriebe, wie ma schwätzt“. Das ganze Programm des Dialektforums findet sich unter www.westallgaeu.de
Bücher in Mundart sowie Hörbücher und Initiativen rund um den Dialekt gibt es beim Verein Mundart Allgäu https://www.mundart-allgaeu.de/
Interessierten Medien bieten wir eine individuelle Recherche rund um das Thema Dialekt an. Mehr Informationen erhalten Sie bei Simone Zehnpfennig, zehnpfennig@allgaeu.de
Allgäu GmbH, Susanne Mölle
Pressesprecherin, Unternehmenskommunikation, Geschäftsfeld Städte und Kultur
Allgäu GmbH, Verena Rechner
Digitales Marketing - Social Media, Presse