Chancen und Risiken der zukünftigen Gewerbeflächenentwicklung im Allgäu
Die Ergebnisse der Gewerbeflächenstudie Allgäu, die in den vergangenen Monaten von der Allgäu GmbH und der Firma GEFAK, den Landkreisen Ost-, Ober- und Unterallgäu sowie Lindau und den kreisfreien Städten Kempten, Kaufbeuren und Memmingen durchgeführt worden ist, wurden im Rahmen einer Präsentation in Hopfen am See vorgestellt. Im Herbst 2014 wurden rund 1.600 Unternehmen im Allgäu mit mindestens 20 Beschäftigten nach deren Entwicklungsplänen sowie 144 Kommunen befragt. Über 100 Teilnehmer, darunter regionale Politiker und Unternehmen sowie Projektbüros, diskutierten die Ergebnisse.
Aussagekraft durch hohe Umfragebeteiligung
Herzstück der Studie ist die Ermittlung des derzeitigen und zukünftigen Gewerbeflächenbedarfs der im Allgäu ansässigen Unternehmen. Der hohe Rücklauf von 22 Prozent ermöglicht einen aussagekräftigen Einblick in die künftigen Anforderungen der Wirtschaft an das regionale Gewerbeflächenangebot. „Die mittelfristigen, überwiegend expansiven Pläne der befragten Unternehmen lassen erwarten, dass die Gewerbeflächenversorgung zu einem Engpassfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region werden kann“, stellt Joseph Rother, Projektleiter der Firma GEFAK dar. „Zwar gibt etwa jeder zweite Betrieb an, dass er bis 2017 Bedarf an zusätzlichen Gewerbeflächen hat. Eine Gegenüberstellung dieser Nachfrage mit dem regionalen Gewerbeflächenangebot der Kommunen zeigt aber auch, dass sowohl das kurzfristige, als auch das mittelfristige Angebot bei guter Koordination bedient werden kann“, resümiert Rother.
Für das Allgäu ergibt sich trotzdem ein klarer Auftrag zur Gewerbeflächenentwicklung, die insbesondere aus drei Gründen notwendig ist:
Der regionale Flächenbedarf wird höher ausfallen als die Studie aufweist, da sich nicht alle Unternehmen an der Befragung beteiligt haben. Zudem konnten auch mögliche Ansiedlungswünsche von außerhalb der Region nicht berücksichtigt werden. Flächenangebot und –nachfrage passen inhaltlich nicht immer zusammen: So können die Anforderungen der Betriebe für ihre Bauvorhaben von den Bedingungen in den Gewerbegebieten stark abweichen.
Flächenangebot und –nachfrage passen räumlich nicht zusammen: Das Angebot zwischen den Teilregionen schwankt enorm.
Klarer Handlungsauftrag
„Die größte Herausforderung für die Befriedigung des vorhandenen Gewerbeflächenbedarfs im Allgäu liegt in der räumlichen Verteilung des Gewerbeflächenangebotes“, bestätigt Projektmanager Axel Egermann von der Allgäu GmbH. Erste Handlungssansätze aus den Bereichen Innenentwicklung, Interkommunale Gewerbeflächenentwicklung, Weiterentwicklung der Gewerbestruktur und im Bereich Informationsmanagement wurden sogleich diskutiert. Allen Teilnehmern war bewusst, dass manche Themen vor Ort, andere auf regionaler Ebene gelöst werden müssen. Die Allgäu GmbH wird dabei unterstützend tätig sein, dazu gehört unter anderem eine Infobroschüre für Kommunen und Unternehmen mit Strategien zum Flächensparen und mögliche Fördermöglichkeiten, eine Best Practice Darstellung der interkommunalen Gewerbegebiete sowie eine regelmäßige Aktualisierung der im Rahmen der Studie gewonnenen Daten.
Klaus Fischer, Sprecher der Geschäftsführung der Allgäu GmbH betont: „Der Allgäu GmbH ist es gelungen, einen breiten Dialog zur gewerblichen Flächenentwicklung in der Region in Gang zu bringen. Diesen müssen wir weiterführen, um unserem Marken-Versprechen gerecht zu werden, gemeinsam Zukunftsverantwortung für unseren Lebens-, Wirtschaftsraum zu übernehmen.“
Weitere Informationen zur Gewerbeflächenstudie können unter www.standort.allgaeu.de/gewerbeflaechenstudie abgerufen werden. Dort liegt die Ergebnisstudie zum Download bereit.