Das im Jahr 2016 gestartete und zu 75% aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanzierte INTERREG-Projekt Leitproduktentwicklung Mountainbike Allgäu/Tirol geht nach knapp zwei Jahren Konzeption optimistisch in die Umsetzung. Nach anfänglich zehn Partnern beteiligen sich nun 14 Partner aus dem Allgäu sowie drei aus Tirol. Damit ist eine durchgängige Route vom württembergischen Allgäu bis ins Tiroler Lechtal möglich. Die Vorschläge der Strecken wurden von den beteiligten Kommunen in Zusammenarbeit mit den Belangträgern erarbeitet. Die Befahrung der bisher freigegebenen Mountainbike-Strecken hat in den letzten Wochen begonnen. Daraus ergeben sich konkrete Handlungsempfehlungen und Verbesserungen der Wege.
Förderung des Miteinanders vor Ort
Im Mittelpunkt der bisherigen Arbeit stand die Absprache der MTB-Strecken auf kommunaler Ebene zwischen politischen und touristischen Vertretern sowie den lokalen Belangträgern wie den Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise, dem Deutschen Alpenverein und den Wald- und Grundstücksbesitzern. Etliche Gespräche wurden vor Ort geführt. So konnten etwa 80 bis 90 Prozent der Strecken für ein von allen Seiten offiziell abgestimmtes MTB-Wegenetz gefunden werden. „Wir freuen uns durch unsere Projektarbeit mehr Kommunen gewonnen zu haben. So vereinen sich unter dem Allgäu-Dach nun nahezu 30 engagierte Kommunen aus dem Allgäu, die die Wichtigkeit einer Besucherlenkung der ohnehin vorhandenen Mountainbiker erkannt haben“, meint Stefan Storf, Projektleiter bei der Allgäu GmbH. Ziel des Projektes ist es, die vorhandenen Mountainbiker in der Natur zu lenken und sensible Naturbereiche zu schützen. Gleichermaßen soll den Mountainbikern ein zufriedenstellendes Angebot geschaffen werden. Durch das Projekt soll zudem ein nachhaltiges Miteinander zwischen Mountainbikern, Wanderern und Belangträgern angestrebt werden. Das MTB-Netz wird knapp 900 Kilometer umfassen. Sowohl die Wege als auch alle Partner folgen speziellen Qualitätskriterien. „Attraktive Qualitätswege helfen, Freizeitströme zu kanalisieren. Dies trifft ganz besonders auf MTB-Wege zu. Denn wir wollen nicht mehr Mountainbiker, sondern ein besseres Angebot mit breiter Akzeptanz haben“, bekräftigt Bernhard Joachim, Geschäftsführer der Allgäu GmbH.
Praktischer Leitfaden: Bike Booklet - Natur aktiv erleben
Die Wichtigkeit des Themas Mountainbikes verdeutlichte auch der vierte Kongress des deutschen Mountainbike Tourismusforums, der dieses Jahr im Allgäu, in Oberstaufen stattfand. Rund 120 Vertreter aus Tourismus, Industrie, Kommunen und Naturschutzverbände diskutierten über Biken mit der Familie, die Zukunft der E-Bikes und die Professionalisierung der Angebote. Eine praktische Handreichung für Mountainbiker und Outdoorsportler ist das „Bike-Booklet -Natur aktiv erleben“, welches in Absprache mit dem Deutschen Alpenverein (DAV), dem Mountainbike Tourismusforum Deutschland und dem Zweirad-Industrie-Verband herausgegeben wurde. Neben Tipps zur Ausrüstung und Tourenplanung gibt es rechtliche Hinweise. Auch wird Wert auf umsichtiges Verhalten in der Natur gelegt. Das pdf steht zum Download bereit unter http://www.bike-booklet.de/
Die Partner im Allgäu:
- Ferienregion Allgäu-Bodensee
- Altusried/Wiggensbach
- Buchenberg
- Missen-Wilhams
- Weitnau
- Oberstaufen
- Immenstadt
- Blaichach/Burgberg/Rettenberg
- Sonthofen
- Bad Hindelang
- Wertach/Oy-Mittelberg
- Pfronten
- Südliches Allgäu
- Füssen
Die Partner in Tirol:
- TVB Tannheimer Tal
- Naturparkregion Reutte
- Naturparkregion Lechtal