30 Gemeinden im bayerischen und württembergischen Allgäu sowie Tirol haben unter der Federführung der Allgäu GmbH und dem Tourismusverband Tannheimer Tal ein neues Angebot für Mountainbiker geschaffen: Naturbiken Allgäu/Tirol.
Zwei Hauptrouten sowie 24 gut ausgeschilderte Routen leiten Mountainbiker auf rund 750 Kilometern durchs Allgäu und grenzüberschreitend nach Tirol. Die Strecken verlaufen vorwiegend auf Forst- und Alpwegen und richten sich an Genuss-Biker, die auch mal mit dem E-Bike unterwegs sind. Daher finden sich sowohl, je nach Relief und Topographie, kurze Strecken mit rund 11 Kilometern wie auch Touren mit über 40 Kilometern. Sie führen auf Höhenzüge, zu Seen und zu genussreichen Einkehrzielen und verlaufen größtenteils in einer Höhenlage zwischen 800 und 1.500 Metern. In einer Übersichtskarte sind die Strecken mit Höhenprofil und Kurzbeschreibung sowie Schwierigkeitsgrad verzeichnet. Auf www.naturbiken.de finden sich alle Strecken mit detaillierter Beschreibung und stehen zum Download bereit. Auch an die Erreichbarkeit haben die Planer gedacht: Die Naturbiken-Hauptrouten sind an die Bahn in Deutschland und Tirol (Postbus-Netz) angebunden.
Offizielle Eröffnung mit der grenzüberschreitenden Zinkenrunde
Vergangenen Freitag wurde das Projekt nach fünfjähriger Planung offiziell mit der Befahrung der Zinkenrunde eröffnet. Vertreter der beteiligten Kommunen, der Belangträger aus dem Allgäu und dem angrenzenden Tirol sowie Tourismusverantwortliche ließen das viel diskutierte Projekt noch einmal Revue passieren. Landrätin Maria Rita Zinnecker, zugleich Aufsichtsratsvorsitzende der Allgäu GmbH, bedankte sich bei allen Beteiligten, die im Laufe der Jahre, von den ersten Tourenvorschlägen in diversen Karten bis hin zu den tatsächlich ausgeschilderten Naturbiken-Routen an diesem Projekt mitgearbeitet haben. Ihr Dank galt insbesondere den Vertretern der Belangträger aus der Alp-, Forst- und Landwirtschaft, Jagd, Naturschutz und allen engagierten Verantwortlichen vor Ort. Alle Projektverantwortlichen stellten die gute, gemeinschaftliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit heraus. So konnte die Expertise auf beiden Seiten der Grenze genutzt werden. Ein besonderer Dank galt auch den Förderstellen, die das Projekt erst möglich gemacht haben. Damit konnte beispielsweise nicht nur die Beschilderung realisiert werden, sondern auch die Flow-Gates und Weidetore. „Mit dem neuen Wegenetz Naturbiken Allgäu/Tirol ist nicht nur ein neues Angebot für Radler und Radlerinnen geschaffen worden. Mit dem Wegenetz einher geht eine Lenkung, denn gerade Auswärtige freuen sich über ausgewiesene Strecken auf denen sie sicher sein können, dort auch unterwegs sein zu dürfen“, sagt Stefan Storf, Projektleiter bei der Allgäu GmbH. Alle Beteiligten erhoffen sich durch das neue Wegenetz unter anderem, dass es weniger Konflikte zwischen Radlern und Alpwirten, Jägern und Grundeigentümern gibt.
Das Interreg-Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Etwa 840.000 Euro sind in das Projekt geflossen. 75 Prozent der Netto-Kosten hat der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) übernommen.