Masterclass Hoftransformation Allgäu - Ein Rückblick
Eine Seminarreihe für Allgäuer Althofbesitzer:innen in Kooperation mit CoWorkLand
Eine Seminarreihe für Allgäuer Althofbesitzer:innen in Kooperation mit CoWorkLand
Die Masterclass Hoftransformation war eine erstmalige Seminarreihe für interessierte Althofbesitzer:innen, die mit ihrem Hof über den "Tellerrand" hinausschauen möchten. Die kostenlosen Veranstaltungen wurden in Kooperation mit CoWorkLand angeboten.
Zielgruppe waren Althofbesitzer, die sich zu zukunftsfähigen, nachhaltigen Ideen für ihren Hof inspirieren lassen wollten. Sich über neue Wohn- und Arbeits-, und Urlaubsformen informieren und mit ihrem Althof über den Tellerrand hinausschauen wollten. Mehr als 50 Höfe haben sich für die Masterclass beworben, 14 Hofprojekte aus dem ganzen Allgäu wurden ausgewählt.
Die 8teilige Seminarreihe teilte sich dabei in Orientierungswissen und Basiswissen auf und wurde hybrid angeboten. Haltestationen der Masterclass spiegelten den Geist der Transformation wieder: Die Seminarreihe tourte dabei durch das gesamte Allgäu und fand in spannenden transformierten Räumen statt.
Die Seminare wurden jeweils unter den geltenden Bayerischen und Baden-Württembergischen Corona-Vorschriften hybrid durchgeführt.
Das Projekt wurde fotografisch begleitet von Philip Herzhoff – Isenhoffs Büro.
Kulinarisch verwöhnt wurden wir durch die Allgäuer Genussmanufaktur, die Kaffeerösterei Muckefuck, dem Dorfgasthof Hirsch, dem Allgäuer Windbeutelparadies Ottobeuren, vom Allgäuer Bäcker e.V. und von Candysschokofrucht aus Memmingen.
Ihren Auftakt fand die Masterclass in der Genussmanufaktur in Urlau bei Leutkirch. Kennenlernen, Austausch und Vorstellung der Masterclass standen auf der Tagesordnung.
Lesestunde in der Genussmanufaktur - Die Auftaktveranstaltung zur Masterclass Hoftransformation fand in der Allgäuer Genussmanufaktur, einem ehemaligen Brauereiareal in Urlau, statt. Im eindrucksvollen Lesesaal wurden alle Teilnehmer:innen von Ramona Riederer und Johanna Krauß von der Allgäu GmbH begrüßt und ihnen das Projekt „Alter Hof sucht neue Liebe“ vorgestellt. Mit dabei waren auch Hans-Peter Sander und Uli Bähr von CoWorkLand, dem Kooperationspartner der Masterclass. Sie zeigten die Studie „Coworking im Ländlichen Raum“ und die Potenziale von Althofstellen auf. Im Anschluss stellten sich die Althofbesitzer:innen, ihre Höfe und ihre Ideen vor.
Zum Abschluss wurde das Business Modell Canvas vorgestellt. Es hilft dabei, Geschäftsmodelle zu visualisieren und zu entwickeln sowie ein bestehendes Geschäftsmodell zu verbessern. Das Modell diente der Seminarreihe als roter Faden und den Teilnehmer:innen als Strukturen –und Ideensammlung. Um einen regen Austausch untereinander zu fördern, wurden die Hofbesitzer:innen nach jedem Termin in Tandems aufgeteilt um gemeinsam am Canvas-Modell weiter zu arbeiten.
Ihren zweiten Halt fand die Masterclass im treehouse allgäu in Unteregg. Temporäre Wohnformen und Sharing-Konzepte im Ländlichen Raum waren das Thema das Tages.
Residency im ateliér - Im Rahmen des Blocks Orientierungswissen starteten die Fachseminare der Masterclass. Unter dem Titel „Temporäre Wohnformen und Sharing-Konzepte im Ländlichen Raum“ machte die Masterclass im Treehouse Unteregg im Unterallgäu halt.
Drei Vorträge führten durch den Tag: Ramona Riederer von der Allgäu GmbH begann mit dem Thema „Wohnraum im Wandel und ein Blick ins Allgäu“, anschließend folgte Veronika Engel von CoWorkation Alps e.V. mit „(Co)Workation – Eine neue Form von Leben, Urlauben und Arbeiten auf dem Land“. Zum Schluss erzählte Christian Skrodzki von „Historischen Gebäuden und Gemeinschaftssinn - Transformation besonderer Gebäude im Ländlichen Raum“. Begleitend war auch die Wanderausstellung „Dorfkerne_Dorfränder“, ein LEADER-Projekt des Ost- und Unterallgäus, zu Gast im Ateliér. Hier wird die Wichtigkeit von Althofstellen für das Allgäuer Dorfbild dargestellt.
Im historischen Gasthof Adler in Großholzleute ging es um das "Ökosystem Althof". Umfeldbeziehungen und bestehende Initiativen wurden vorgestellt.
Stammtisch im historischen Gasthof - Im dritten Seminartermin befasste sich die Masterclass mit den Themen Ökosystem Althof, Umfeldbeziehungen und bestehenden, beispielhaften Initiativen. Im Historischen Gasthof Adler Großholzleute bei Isny, einem der ältesten Gasthöfe im Allgäu, haben drei Gastredner verschiedene Höfe bzw. Hofprojekte sowie deren Geschichte, Hintergründe und örtliche Vernetzungen und Kooperationen vorgestellt.
Der Gasthof selbst war 2021 Teil der Initiative „Dorfgasthöfe – Coworking Spaces auf dem Land“ des Nationalkomitees für Denkmalschutz.
Heiko Kolz gab den Startimpuls zu „Wie wollen wir zukünftig arbeiten & wohnen?“ mit der Vorstellung des Alsenhofs. Philipp Hentschel stellte den Hof Prädikow mit der Sanierung zum offenen Treffpunkt und Wohngenossenschaft vor. Hendirk Homann erzählte von seinem Hof, dem Homann Hof, der im Zusammenspiel von Landwirtschaft, Digitalisierung und Nachhaltigkeit transformiert wurde.
Die Basics von Finanzen und Förderung waren Inhalt des 4. Stopps der Masterclass. Sie war zu Gast im ateliér werkstatt in Marktoberdorf.
Werkstattbesuch - Um die Basics im Bereich Förderung und Finanzen ging es im vierten Treffen. Zu Gast war die Masterclass im ateliér Werkstatt Marktoberdorf, einer ehemaligen, transformierten Landmaschinen-Halle im Herzen der Ostallgäuer Kreisstadt. Heute gehört dieser besondere Kultur- und Begegnungsraum zur Initiative Kulturkraft Allgäu.
Tobias Kremkau von Coworkland stellte das Thema Finanzmanagement vor, die Ermittlung eines Finanzbedarfs oder Kalkulationsmodelle für shared Spaces lagen hier beispielsweise im Fokus. Robert Immler von der eza! stellte verschiedene Förderprogramme und –möglichkeiten der energetischen Sanierung vor. Zum Abschluss gab Ramona Riederer einen Überblick über die Förderlandschaft der Regionalentwicklung wie zum Beispiel LEADER oder Dorferneuerung.
In der ehemaligen Synagoge Fellheim erhielten die Masterclass-Teilnehmer:innen einen Einblick in das Thema Baurecht und Umbauen.
Spirituelle Auszeit in der ehemaligen Synagoge - Nächste Station war ein weiterer besonderer Ort im Unterallgäu: Die Ehemalige Synagoge Fellheim. Zu Beginn stellte Veronika Heilmannseder vom Verein cultura den Raum vor, der ebenfalls Teil der Initiative „Kulturkraft Allgäu“ ist.
Mit dem Thema „Umbau und Baurecht“ zeigte die Juristin Richeza Herrmann den Teilnehmer:innen ein zentrales Thema im Bereich Althofstellen auf. Visuell begleitet und dargestellt wurde ihr Vortrag von der Graphic-Recorderin Susanne Schuhmacher von Roots. Im Anschluss besuchte die Masterclass ein weiteres Fellheimer Projekt von Veronika Heilmannseder, den Fruchtspeicher Fellheim.
Um Rechtliche Basics z.B. zum Arbeitsrecht ging es im 6. Treffen im zukünftigen Coworking-Space Schlosswerkstatt in Immenstadt.
Residieren im Schloss - Fürstlich ging es im letzten Basic-Thema zu: Die Schlosswerkstatt Immenstadt, als Bestandteil des Schloss-Areales, soll in Zukunft die Coworking-Landschaft des Allgäus bereichern. Nach einer kurzen Vorstellung der Schlosswerkstatt durch Andrea Seitz, widmeten sich die Teilnehmer:innen dem Thema „Rechtliches im Bereich Althof und Sharing-Modellen“. Uli Bähr von CoWorkLand erläuterte hier wichtige Themen des Arbeitsrechts, der Arbeitsstättenverordnung sowie dem Vertragsrecht. Zum Schluss gab es für die Teilnehmer:innen noch einen geführten Rundgang durch das beeindruckende Schloss Immenstadt.
Den fachlichen Abschluss gab es zu Marketing und Kommunikation - im ateliér brieftaube in Ottobeuren.
Partie auf der ehemaligen Kegelbahn - Als letztes Fach-Seminar der Masterclass machte die Reihe wieder halt im Unterallgäu. Die interdisziplinäre Designerin Vanessa Müller stellte das ateliér brieftaube, ehemalige Gaststätte und Kegelbahn, in Ottobeuren vor. Das Projekt ist Teil von Kulturkraft Allgäu. Passenderweise lautete das Thema des Tages Marketing und Kommunikation.
Mithilfe von drei Perspektiven und Vorträgen tauchten die Hofprojekte in das Thema ein.
Fabian Karrer vom Studio Erika aus Kempten zeigte Raumgestaltung und Kommunikation im Raum auf. Carolin Nuscheler von Resi Marketing referierte zu Online-Kommunikation und Social Media-Marketing. Danach sorgte Lisa Gräsel für einen Einblick in die Projektkommunikation von „hoimat“.
Die Abschlussveranstaltung fand im Digitalen Gründerzentrum Allgäu Digital statt. Die gemeinsame Reflexion und die Vorstellung der weiterentwickelten Projektideen standen im Fokus.
Coworking in der Industriebrache - Zur Abschlussveranstaltung lernten die Teilnehmer:innen Allgäu Digital kennen – Digitales Gründerzentrum, Veranstaltungsraum und Coworking-Space in der ehemaligen Schlichterei in Kempten. Nach 6 Fach-Seminaren zum Thema Orientierungswissen und Basics einer Hoftransformation in transformierten Räumen bzw. auch als hybrides Format fand die Masterclass in einer transformierten Industriebrache ihr Ende.
Dabei standen Reflexion, Austausch, die Vorstellung der Canvas-Modelle und ein Projekt-Pitch der einzelnen Höfe im Vordergrund. Hans-Peter Sander von Coworkland führte dabei durch die Abschlussveranstaltung.
Zum feierlichen Abschluss und zur Erinnerung gab es aus Holz gefertigte Pokale für die Hofprojekte und eine Video-Grußbotschaft von den Referent:innen und Gastgeber:innen der Masterclass. Abschließend führte Johanna Krauß von der Allgäu GmbH durch die angrenzenden Sheddach-Hallen, einem neu gedachten Wohnprojekt das wie auch Allgäu Digital zum ehemaligen Textil-Areal Kempten gehört.
Die Allgäuer Masterclass war ein voller Erfolg, nicht zuletzt durch das gute Zusammenspiel von fachlichem Input, dem Kennenlernen spannender Räume, dem Austausch untereinander und der fachlichen Begleitung von Coworkland.
Wir wünschen unseren tollen Hofprojekten viel Erfolg für die Zukunft und sagen: Pfiadi!