4. Fachkräftekongress Allgäu: krisenresilientes Personalmanagement

25.10.2021
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Wie über Veränderungsprozesse Fachkräfte gehalten und gefunden werden. Was Unternehmen tun und wie die Allgäu GmbH unterstützt.

Kempten (AG, 25.10.2021) – Kein anders Thema bewegt derzeit die Wirtschaft so sehr wie der Fachkräftemangel. Was Resilienz, die Anpassung und Widerstandsfähigkeit an Krisensituationen hinsichtlich der Fachkräftebindung und -gewinnung bedeutet, wurde beim 4. Fachkräftekongress Allgäu aus unterschiedlichen Sichtweisen diskutiert. Die IHK Schwaben und die Allgäu GmbH als Veranstalter sowie die Geschäftsführer und Personalleiterin von Allgäuer Unternehmen waren sich einig: Eine krisenfeste Personalführung unterstützt die Menschen in den Unternehmen und hilft neue zu finden. Die Aufsichtsratsvorsitzende der Allgäu GmbH, Landrätin Maria Rita Zinnecker, betonte: „Noch nie war der Fachkräftekongress so wichtig wie heute. Der fachliche und persönliche Austausch zwischen den Referierenden und den Teilnehmenden, die Vernetzung untereinander sowie unsere gemeinsamen Angebote tragen zu einer insgesamt resilienten Region Allgäu bei.“ 70 Teilnehmende folgten den Impulsvorträgen und anschließender Diskussionsrunde.

Veränderungsprozesse: Kommunikation, Reflexion, neue Arbeitsmodelle und Projekte

Doris Sommer, Personalleiterin AÜW berichtete, wie es dem Unternehmen gelang, mit Beginn der Pandemie sowohl eine intensive Kommunikation als auch neue Arbeitsmodelle aufzubauen, die alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einbezog und Vertrauen schaffte. Heute profitiere man sogar von der Krise, da sich das Verständnis untereinander und viele Abläufe verbessert hätten. „Wir ermöglichen attraktives Arbeiten in allen Lebensphasen“, brachte es Sommer auf den Punkt.

„Identität schafft Identifikation“ beschreibt Heinz Waldmann, Geschäftsführer von Anwander die Firmenphilosophie.  Eine gute Kommunikation der gemeinsamen Werte nach innen und nach außen stärkt die Mitarbeiterbindung nicht nur in Krisen. Dazu gehören unter anderem auch Projekte, die einen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten. So möchte die Firma beispielsweise Schulkindern in Entwicklungsländern einen Raum zum Weiterdenken ermöglichen und unterstützt Schulen.

Manuel Diepolder, Geschäftsführer Allgäu Batterie, erläuterte wie wichtig Optimismus in einer Krise sei. Resilienz sei auch ein vorbeugender Schutz wie sie eine starke Unternehmenskultur gewährleiste. Mitarbeiterbefragungen und Bewertungen etwa durch Great Place to Work liefere Ergebnisse, die Reflexionen zulassen. In der Diskussion wollte Hubertus von Zastrow, CEO pro-micron GmbH, den Begriff Resilienz nicht nur auf Unternehmen und die Region begrenzt wissen, sondern auch auf Wirtschaftlichkeit, wie er anhand der Digitalisierung erläuterte. Deutschland habe die Digitalisierung nicht rechtzeitig erkannt und angegangen.

Herausforderungen und Chancen fürs Allgäu

Die vergangenen Monate haben Unternehmen vor einige Herausforderungen gestellt. Manche Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sahen dies als Chance und punkteten mit flexiblen Arbeitsmodellen. Betriebe des Einzelhandels, Handwerks oder im Gastgewerbe leiden jedoch unter den Auswirkungen.  Insbesondere Fachkräfte in der Hotellerie und Gastronomie sind aufgrund des langanhaltenden Lockdowns aus der Branche abgewandert. Diese zurückzugewinnen stellt das Hotel- und Gaststättengewerbe vor eine schwere Aufgabe. Die Allgäu GmbH will gegensteuern und den Fachkräftebedarf gemeinsam mit den Kammern neu analysieren und zusammen mit allen Allgäuer Unternehmen neue passende Maßnahmen und Projekte zu entwickeln.

Als erste Maßnahmen werden etablierte Projekte fortgeführt. Dazu gehört etwa die FreiraumMesse als Leitmesse für Fach-, Führungskräfte und Gründung in der Region oder hohe Aufmerksamkeit erregende Jobchallenge Allgäu. Im Bereich der Mitarbeiterbindung soll es weiterhin einen regionalen Arbeitgeberwettbewerb geben. „Wie wir die einzelnen Maßnahmen letztendlich mit Leben füllen und was an Projekten dazukommen wird, bleibt noch offen und werden wir im Austausch mit unseren Partnern und Unternehmen aus der Region erörtern. Abschließend lässt sich sagen, dass für die erfolgreiche Umsetzung aller Maßnahmen ein regelmäßiger Austausch sowie ein starkes Netzwerk entscheidend sind. Daher hoffen wir auch im kommenden Jahr wieder einen gemeinsamen Fachkräftekongress zusammen mit der IHK Schwaben umsetzen zu können“, erklärt Klaus Fischer, Geschäftsführer der Allgäu GmbH.